Papier basiert auf Holz, einem nachwachsenden und wiederverwertbaren Material. Wenn Bäume wachsen, absorbieren sie CO2 aus der Atmosphäre. Zudem ist Papier als Holzprodukt in der Lage, während seiner gesamten Lebensdauer Kohlenstoff zu speichern. Nicht schlecht!

Anderersets belastet die Herstellung von Papier die Umwelt stark. Sie benötigt viel Holz, Energie und Wasser und kann zur Einleitung gefährlicher Chemikalien in Gewässer führen. Ein Grund, warum die Papierindustrie über diverse Umwelt- und Gütezeichen verfügt. Einen kurzen Überblick gibt es hier:

Ökolabel

Blaue Engel
Blauer Engel Mit dem Blauen Engel werden Papiere ausgezeichnet, deren Herstellungsweise und Zusammensetzung die Umwelt gering belasten. Zertifiziert werden nur Papiere, die zu 100% aus Altpapier hergestellt werden. Die Sortenvorgaben für die Rohstoffe sind streng geregelt.
Nordic-Swan
Nordic-Swan Das Nordic-Swan-Label ist ein ganzheitliches Umweltsiegel der skandinavischen Staaten. Nach einem Punktesystem wird lückenlos der gesamte Herstellungsprozess bewertet. Darunter auch der Schadstoffausstoß sowie der Energie- und Wasserverbrauch.
FSC
FSC Logo Der FSC (Forest Stewardship Council) setzt sich dafür ein, dass die Wälder umweltgerecht, sozial verträglich und wirtschaftlich tragfähig bewirtschaftet werden. Bewertet wird die Art und Weise der Waldbewirtschaftung. Um regionale Besonderheiten berücksichtigen zu können, werden die Prinzipien FSC in nationale Standards überführt. Kennzeichnend für den regierungs- und verbandspolitisch unabhängigen und marktwirtschaftlich orientierten FSC ist die Einbindung aller gesellschaftlichen Gruppen mit Interesse am Wald und seiner nachhaltigen Bewirtschaftung. Das Label unterliegt strengen Kontrollmechanismen: Nicht nur der Waldbesitzer, sondern alle Glieder der Verarbeitungskette müssen zertifiziert sein.
PEFC
PEFC Logo Das PEFC-Siegel (Pan European Forest Certification) existiert seit dem Jahr 2000 als europäisches Pendant zum FSC-Siegel. Anders als das FSC-Siegel soll das PEFC-Zertifikat nicht an Einzelbetriebe, sondern an ganze Regionen vergeben werden. Damit will man zum einen den bürokratischen Aufwand der Zertifizierung in Grenzen halten und zum anderen der Struktur der europäischen Wälder entgegenkommen. Basis für die Vergabe des PEFC-Zeichens sind die von den europäischen Forstministern 1993 in Helsinki festgelegten Anforderungen an eine nachhaltige Forstwirtschaft. Die vertretenen Grundsätze – eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes – sind ähnlich wie bei FSC.

Umwelt-Managementsysteme

DIN-ISO-14001
ISO 14001 Mit dem Zertifizierungssystem DIN-ISO-14001 wird produzierenden Unternehmen und Dienstleistern ein System gegeben, mit dessen Hilfe der betriebliche Umweltschutz verbessert werden kann. Der Umweltstandard wird von einer unabhängigen Zertifizierungsorganisation geprüft und periodisch kontrolliert. Das Umweltzeichen ISO-14001 gibt jedoch keine Auskunft über die Umweltverträglichkeit bestimmter Produkte, es bestätigt lediglich die Existenz einer »umwelttauglichen« Organisation.
EMAS
EMAS EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) ist ein Managementsystem, das Unternehmen hilft, ihren betrieblichen Umweltschutz eigenverantwortlich und kontinuierlich zu verbessern. Alle Teilnehmer von EMAS erstellen regelmäßig eine öffentliche Umwelterklärung. Darin werden die eigene Umweltpolitik und das Umweltprogramm mit den konkreten Zielen für die Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes festgelegt. Die Umweltauswirkungen und die bereits erzielten Verbesserungen werden möglichst zahlenmäßig dargestellt und bewertet. Jede Umwelterklärung wird von einem unabhängigen Umweltgutachter überprüft.

Alterungsbeständigkeit

DIN 6738
Die DIN-Norm 6738 definiert die Lebensdauer von Papieren mechanisch-physikalisch, d. h. über den Rückgang der Festigkeit des Papiers. Sie kann auf holzhaltige, holzfreie und altpapierhaltige Papiere angewendet werden. Folgende Lebensdauerklassen (LDK) werden unterschieden:LDK 24-85: alterungsbeständig, höchste Lebensdauer

LDK 12-80: Lebensdauer einige 100 Jahre

LDK 6-70: Lebensdauer mindestens 100 Jahre

LDK 6-40: Lebensdauer mindestens 50 Jahre

DIN-ISO 9706
DIN/ISO 9706 Akten, Bücher und andere Dokumente, die dauerhaft aufbewahrt werden sollen, unterliegen der DIN-ISO-Norm 9706. Per Definition können nur Papiere, die ausschließlich aus Zellstoff hergestellt – also nur holzfreie und niemals Recyclingpapiere – wurden, zertifiziert werden. Die Anforderungen der DIN-ISO 9706 übersteigen jene der DIN-ISO Norm 6738.

Bleichverfahren

Papier wird aus Zellstoff hergestellt. Da Zellstoff naturgemäß leicht braun ist, wird er für die Papiererzeugung gebleicht.

TCF
TCF Das Siegel TCF (Totally Chlorine Free) tragen Papiere, die aus Zellstoff hergestellt wurden, der ohne Elementarchlor oder Chlorverbindungen gebleicht wurde. Als Bleichsubstanz werden Sauerstoffverbindungen, wie zum Beispiel Wasserstoffperoxyd, verwendet. Nachteil dieses Verfahrens ist ein geringerer Weissgrad des Zellstoffes und damit auch des Papiers.
ECF
ECF Das Siegel ECF (Elemental Chlorine Free ) tragen Papiere, deren Zellstoff zwar ohne Elementarchlor, aber mit Chlorverbindungen gebleicht wurde. Mit diesem Verfahren verhindert man, dass giftige Dioxine freigesetzt werden.
Ohne optische Aufheller
Das Siegel OHNE OPTISCHE AUFHELLER kennzeichnet Papiere, bei denen auf den Einsatz von optischen Aufhellern verzichtet wird. Optische Aufheller haben die Eigenschaft, UV-Licht in sichtbares Licht umzuwandeln. Mit ihrem leicht gebrochenem Weiss verfügen Papiere ohne optische Aufheller über eine verbesserte Lesefreundlichkeit.

Holzfreie Papiere

Bei der Papierherstellung werden Holzschnitzel (Bruchholz, Sägerestholz und Durchforstungsholz) unter Einsatz von Chemikalien und Druck gekocht. Dabei werden unerwünschte Stoffe wie Harze und Lignine herausgelöst und die Zellulosefaser gewonnen.

Holzfreie Papiere werden überwiegend aus Zellstoff – dem hochwertigsten Faserstoff – hergestellt. Holzfreie Papiere sind z. B. fester und flexibler.

Holzhaltige enthalten grundsätzlich noch alle Bestandteile des Holzes. Sie neigen zur schnellen Vergilbung und werden beispielsweise für den Zeitungsdruck eingesetzt.

Recyclingpapiere

Echte Recyclingpapiere werden aus Altpapier hergestellt. Je nach Reinheit und Sortierungsgrad des Rohstoffes erreicht man unterschiedliche Weißegrade der Papiere.

Das Altpapier wird in einem großen Mixer (Pulper) mit Hilfe von Wasser, Wärme, Bewegung und Hilfsstoffen aufgelöst. Als Hilfsstoffe werden Seife, Wasserglas, Wasserstoffperoxyd und Dispergiermittel, die alle im Wasser neutralisierbar und biologisch abbaubar sind, verwendet. Um einen akzeptablen Weißegrad zu erreichen wird das Papier von der Druckfarbe getrennt (Deinking).

Hochweiße Recylingpapiere machen ökologisch wenig Sinn und verfügen daher über kein Umweltzeichen. Solche Papiere sind oft keine echten Recyclingpapiere aus Sammelware oder sie mussten mit Zusätzen zu aufwändig gereinigt oder nachträglich mit optischen Aufhellern versehen werden. Entweder man schätzt und akzeptiert die gebrochene Weiße von Recyclingpapier oder verwendet FSC-zertifiziertes Papier aus Frischfaser.

Dem Einsatz von recyceltem Papier sind Grenzen gesetzt, da die Faserlänge bei jeder Neuverarbeitung abnimmt und damit für die Papierverarbeitung wichtige Eigenschaften verliert. Daher sollte als Rohstoffpool für die Papierherstellung eine Kombination von Recyclingfasern mit nachhaltig produzierten Frischfasern (FSC) eingesetzt werden.

Recyclingfasern finden vielfältige Einsatzbereiche, vor allem auch im Verpackungsbereich oder für Produkte mit einem kurzen Lebenszyklus (z.B. Zeitungen, Abstimmungsunterlagen, Aktionsprospekte).

Die verantwortungsvolle Alternative für den umweltbewussten Konsumenten ist die große Auswahl an hochwertigen FSC-Papieren für jede Drucksache und jede Officeanwendung.