Schriften sind ein essenzieller Bestandteil jedes Druckprojekts. Fehlerhafte oder fehlende Schriften können dazu führen, dass ein Druckerzeugnis anders aussieht als beabsichtigt – im schlimmsten Fall wird es unleserlich oder fehlerhaft gedruckt. Um das zu vermeiden, gibt es drei Methoden: Schriften einbetten, in Pfade umwandeln oder extern verlinken. Doch welche ist die beste Wahl? In diesem Artikel erkläre ich die Unterschiede, Vor- und Nachteile sowie Best Practices für die optimale Schriftenverarbeitung im Druck.
Schriften einbetten – die sicherste Methode
Was bedeutet Schriften einbetten?
Beim Einbetten von Schriften werden die verwendeten Schriftarten direkt in die Druckdatei integriert. Das bedeutet, dass die Datei alle notwendigen Informationen enthält, um die Schrift korrekt anzuzeigen und zu drucken – unabhängig davon, ob die Schriftart auf dem Drucksystem installiert ist oder nicht.
Vorteile der Schrifteneinbettung:
- Hohe Sicherheit: Die Schrift bleibt exakt so, wie sie gestaltet wurde.
- Unabhängigkeit von externen Dateien: Die Druckerei benötigt keine zusätzlichen Schriftdateien.
- Korrekte Darstellung auf allen Geräten: Keine unerwünschten Schriftänderungen oder Ersetzungen.
Nachteile der Schrifteneinbettung:
- Größere Dateigröße: Eingebettete Schriftarten können die Dateigröße erhöhen.
- Nicht alle Schriften erlauben die Einbettung: Manche Schriftlizenzen verbieten oder beschränken das Einbetten.
So bettest du Schriften korrekt ein:
In Programmen wie Adobe InDesign oder Illustrator kann die Einbettung von Schriften beim Export der PDF-Datei erfolgen. Wähle dazu die PDF/X-1a oder PDF/X-4-Vorgaben, da diese das Einbetten aller verwendeten Schriften vorschreiben.
Schriften in Pfade umwandeln – wenn keine Einbettung möglich ist
Was bedeutet das Umwandeln in Pfade?
Beim Konvertieren von Schriften in Pfade werden Buchstaben und Zeichen in Vektorgrafiken umgewandelt. Dadurch werden die Schriftinformationen nicht mehr als „Text“, sondern als grafische Elemente gespeichert.
Vorteile der Umwandlung in Pfade:
- Volle Kontrolle über das Schriftbild: Keine Abhängigkeit von Schriftdateien oder Lizenzbeschränkungen.
- Fehlerfreie Wiedergabe: Keine Gefahr von Schriftänderungen oder Ersetzungen.
Nachteile der Umwandlung in Pfade:
- Keine Editierbarkeit mehr: Einmal umgewandelt, kann der Text nicht mehr direkt bearbeitet werden.
- Größere Dateigröße: Besonders bei umfangreichen Textdokumenten kann dies problematisch sein.
- Mögliche Darstellungsprobleme bei kleinen Schriftgrößen: Vektorisierte Schriften können zu unscharfen Kanten führen.
So wandelst du Schriften in Pfade um:
In Adobe Illustrator oder InDesign kannst du Text einfach in Pfade umwandeln, indem du die Schrift markierst und „Schrift > In Pfade umwandeln“ auswählst. Achte darauf, dies erst am Ende der Gestaltung zu tun, da spätere Änderungen komplizierter werden.
Schriften extern verlinken – ein risikoreicher Ansatz
Was bedeutet das Verlinken von Schriften?
Beim externen Verlinken bleiben die Schriften außerhalb der Druckdatei gespeichert. Die Druckerei oder das Ausgabegerät benötigt dann Zugriff auf die Schriftdatei, um die Schrift korrekt darzustellen.
Nachteile des externen Verlinkens:
- Hohe Fehleranfälligkeit: Wenn die Schrift fehlt oder eine falsche Version verwendet wird, kann es zu unerwünschten Änderungen kommen.
- Erhöhte Abhängigkeit von der Druckerei: Nicht alle Druckereien akzeptieren verlinkte Schriften.
- Rechtliche Probleme: Viele Schriftlizenzen erlauben keine Weitergabe der Datei an Dritte.
Wann ist externes Verlinken sinnvoll?
In der professionellen Druckproduktion ist diese Methode kaum zu empfehlen. Sie wird meist nur in internen Workflows genutzt, wenn eine Datei mehrfach überarbeitet wird, bevor sie final für den Druck vorbereitet wird.
Best Practices für den fehlerfreien Druck
- Immer prüfen, ob Schriften eingebettet sind: Beim Export einer PDF-Datei kannst du in Acrobat Pro unter „Datei > Eigenschaften > Schriften“ überprüfen, ob alle verwendeten Schriften eingebettet wurden.
- Lizenzen beachten: Einige Schriftarten erlauben keine Einbettung – prüfe daher vorab die Lizenzbedingungen.
- Falls nötig, Schriften in Pfade umwandeln: Falls eine Schrift nicht eingebettet werden kann, sollte sie in Pfade konvertiert werden.
- Druckdaten als PDF/X-Standard abspeichern: Dies stellt sicher, dass alle notwendigen Druckinformationen korrekt übermittelt werden.
- Testausdrucke oder Softproofs nutzen: Prüfe das Dokument vor dem finalen Druck auf Darstellungsprobleme.
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Fazit
Die sicherste Methode für den Druck ist das Einbetten von Schriften in die PDF-Datei. Falls dies nicht möglich ist, ist die Umwandlung in Pfade eine gute Alternative. Das Verlinken von Schriften hingegen birgt erhebliche Risiken und sollte vermieden werden. Wer diese Best Practices beachtet, stellt sicher, dass das Druckergebnis genau so aussieht, wie es gestaltet wurde – ohne böse Überraschungen!
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FAQ
1. Warum verschwinden meine Schriften im Druck-PDF?
Das kann daran liegen, dass die Schrift nicht eingebettet oder in Pfade umgewandelt wurde. Überprüfe die PDF-Einstellungen und stelle sicher, dass die Schrift korrekt eingebettet ist.
2. Welche PDF-Standards sind für den Druck am besten?
PDF/X-1a und PDF/X-4 sind die sichersten Formate für den professionellen Druck, da sie das Einbetten von Schriften vorschreiben.
3. Wann sollte ich Schriften in Pfade umwandeln?
Nur wenn die Einbettung nicht möglich ist, beispielsweise aufgrund von Lizenzbeschränkungen. Andernfalls sollte die Schrift immer eingebettet werden.
4. Was passiert, wenn eine Schrift im Druck ersetzt wird?
Wenn eine Schrift fehlt, ersetzt der Drucker sie durch eine Standardschrift, was das Design stark verändern kann. Daher sollten Schriften immer eingebettet oder in Pfade umgewandelt werden.
5. Gibt es eine Möglichkeit, eingebettete Schriften zu extrahieren?
Nein, einmal eingebettete Schriften lassen sich nicht einfach wieder extrahieren. Falls du eine editierbare Version brauchst, solltest du vor dem Export eine Arbeitsdatei behalten.
Hast du noch Fragen oder brauchst Unterstützung bei deinen Druckdaten? Melde dich gerne bei mir!