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Abtastauflösung berechnen: So scannst du perfekt für den Druck

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Scanauflösung berechnen

Du möchtest eine Vorlage scannen und später im hochwertigen Druck verwenden? Dann ist die richtige Abtastauflösung entscheidend. In diesem Artikel zeige ich dir, was sich hinter dem Begriff verbirgt, wie du die optimale Auflösung berechnest – und worin der Unterschied zur oft genannten Scanauflösung liegt.

Was ist Abtastauflösung – und worin liegt der Unterschied zur Scanauflösung?

Oft höre ich die Begriffe Scanauflösung und Abtastauflösung im gleichen Zusammenhang – und ja, im Alltag meint man damit oft dasselbe. Aber technisch gesehen gibt es einen kleinen, aber wichtigen Unterschied:

  • Die Abtastauflösung beschreibt die tatsächliche Auflösung, mit der dein Scanner eine physische Vorlage digitalisiert. Sie ist direkt verantwortlich für die Detailtiefe des Scans.
  • Die Scanauflösung wird oft als Oberbegriff genutzt und meint im weiteren Sinne die Auflösung, die du für ein bestimmtes Ziel (z. B. Druck, Web, Archivierung) brauchst.

Wenn du also wissen willst, mit welcher Auflösung dein Scanner arbeiten soll, um ein bestimmtes Druckergebnis zu ermöglichen, dann sprechen wir korrekt von der Abtastauflösung.

Die richtige Abtastauflösung berechnen

Um im Druck ein sauberes Ergebnis zu erzielen, solltest du deine Vorlage mit ausreichend hoher Auflösung scannen. Dabei hilft dir folgende Formel:

Abtastauflösung [dpi]
= Rasterweite [lpc] × 2 × Vergrößerungsfaktor × 2,54

Erklärung der Variablen:

  • Rasterweite [lpc]: Linien pro Zentimeter des Druckrasters (typisch: 60–80 lpc im Offsetdruck)
  • 2: Sicherheitsfaktor für saubere Tonwertwiedergabe (Nyquist-Regel)
  • Vergrößerungsfaktor: Zielgröße geteilt durch Originalgröße
  • 2,54: Umrechnung von Zentimeter auf Zoll

Beispiel:

Du möchtest ein Foto in der Größe 10 × 15 cm auf 20 × 30 cm vergrößert drucken. Die Rasterweite liegt bei 70 lpc.

  • Vergrößerung = 2
  • Abtastauflösung = 70 × 2 × 2 × 2,54 = 711,2 dpi

Ich empfehle dir, auf einen glatten Wert wie 720 dpi oder 800 dpi aufzurunden. So hast du Reserve für Beschnitt oder Retusche.

Noch einfacher: Nutze den Rechner für Abtastauflösung auf print-assistant.de – dort gibst du Rasterweite und Vergrößerungsfaktor ein und bekommst das Ergebnis sofort.

Alternative Berechnung: Wenn du mit Zielgröße arbeitest

Wenn du nicht die Rasterweite kennst, sondern lieber von der gewünschten Druckgröße aus rechnest, gibt es eine zweite Methode:

Scanauflösung [dpi]
= (Ausgabegröße × Ausgabeauflösung) / Originalgröße

Beispiel: Ein Dia ist 36 mm breit. Du möchtest es auf 180 mm Breite in 300 dpi drucken:

  • Vergrößerung = 180 / 36 = 5
  • Abtastauflösung = 5 × 300 = 1500 dpi

Dafür gibt es ebenfalls einen Rechner: Scanauflösung berechnen

Tipps für die richtige Scaneinstellung

  • Plane etwas Reserve ein
    Scanne lieber ein wenig höher aufgelöst, damit du bei der Bearbeitung mehr Spielraum hast.
  • Achte auf die Grenzen deines Scanners
    Viele Flachbettscanner liefern keine echten 1200 dpi. Alles über 600–800 dpi ist oft nur hochgerechnet.
  • Wähle das passende Dateiformat
    TIFF für verlustfreie Qualität, JPEG in hoher Qualität, wenn Dateigröße eine Rolle spielt.
  • RGB oder CMYK?
    Scanne in RGB, bearbeite dein Bild, und wandle es erst vor dem Druck in CMYK um.
  • Speicher im Blick behalten
    Scans mit hoher Auflösung brauchen viel Platz. Check vorab deinen verfügbaren Speicher.

Zusammenfassung

Die Abtastauflösung ist die zentrale Größe, wenn du ein Bild für den Druck digitalisieren willst. Mit der richtigen Formel – oder einem der beiden Rechner auf print-assistant.de – stellst du sicher, dass dein Scan genug Daten liefert, um im Druck perfekt zu wirken.

Du brauchst Unterstützung?

Wenn du dir bei der optimalen Auflösung unsicher bist oder Unterstützung bei der Druckvorbereitung brauchst: Melde dich bei mir – ich helfe dir gern weiter!

FAQs

Was ist der Unterschied zwischen Abtast- und Scanauflösung?

Abtastauflösung ist die technische, reale Auflösung beim Scannen. Scanauflösung ist ein allgemeinerer Begriff und kann auch das Druckziel einbeziehen.

Warum gibt es den Faktor 2 in der Formel?

 Er stammt aus der Nyquist-Regel: Für saubere Wiedergabe brauchst du mindestens 2 Bildpunkte pro Rasterpunkt.

Was passiert, wenn die Auflösung zu niedrig ist? 

Das Druckbild wirkt unscharf oder pixelig. Details gehen verloren.

Ist mehr immer besser?

Nicht unbedingt. Höhere Auflösungen bedeuten größere Dateien. Oberhalb der optischen Scannergrenze bringt das keinen Mehrwert.

Woher bekomme ich die Rasterweite?

Frag bei deiner Druckerei nach. Für gängige Offsetverfahren sind 60–80 lpc üblich.