Das Druckraster spielt eine entscheidende Rolle bei der Detailwiedergabe, Farbverläufen und der Gesamtqualität eines Druckprodukts. Je nach Druckverfahren, Motiv und Papierart kommen unterschiedliche Rastertechniken zum Einsatz. In diesem Artikel erkläre ich die Unterschiede zwischen AM-, FM- und Hybridraster und gebe dir Tipps, wann welche Technik am besten geeignet ist.
Was ist ein Druckraster?
Druckraster bestehen aus kleinen Punkten, die durch ihre Größe, Dichte und Anordnung den Eindruck von Farbnuancen erzeugen. Da der Druckprozess nur eine begrenzte Anzahl an Farben (CMYK) nutzen kann, wird durch Rasterung eine optische Mischung verschiedener Farbtöne erreicht.
Die drei wichtigsten Rastertechniken im Vergleich
1. AM-Raster (Amplitude Modulated Raster)
Eigenschaften:
- Auch als autotypisches oder frequenzmoduliertes Raster bekannt.
- Die Rasterpunkte variieren in ihrer Größe, bleiben aber in gleichmäßigen Abständen zueinander angeordnet.
- Übliche Rasterweiten: 70 bis 200 lpi (lines per inch), je nach Druckverfahren.
Vorteile:
- Eignet sich hervorragend für homogene Flächen und sanfte Farbübergänge.
- Besonders gut im Offsetdruck, da es weniger Anfälligkeit für Moiré-Effekte gibt, wenn die Winkel richtig gesetzt sind.
- Standardraster in der Druckindustrie, leicht zu verarbeiten.
Nachteile:
- Feine Details können verloren gehen, besonders bei sehr feinen Rastern.
- Bei niedriger Rasterweite kann das Raster sichtbar werden.
Anwendung:
- Klassischer Offsetdruck für Broschüren, Magazine und Verpackungen.
- Ideal für Bilder mit weichen Farbübergängen.
2. FM-Raster (Frequency Modulated Raster)
Eigenschaften:
- Auch als frequenzmoduliertes oder stochastisches Raster bekannt.
- Rasterpunkte sind zufällig verteilt und variieren nicht in der Größe, sondern in der Anzahl pro Fläche.
- Ermöglicht feinere Details, da keine festen Rasterweiten existieren.
Vorteile:
- Kein Moiré-Effekt, da keine festen Rasterwinkel existieren.
- Sehr hohe Detailgenauigkeit, besonders bei feinen Schriften oder Illustrationen.
- Besser geeignet für schwierige Drucksubstrate wie metallisierte oder transparente Materialien.
Nachteile:
- Höhere Anforderungen an Druckmaschinen und Druckplatten.
- Schwieriger in der Belichtung und Reproduktion, da es empfindlicher auf Schwankungen reagiert.
- Tendenz zu “Verstopfungen” bei zu hoher Farbabdeckung.
Anwendung:
- Hochwertiger Kunstdruck, Sicherheitsdruck (z. B. Banknoten, Pässe).
- Besonders geeignet für feine Details in Fotografien und Kunstwerken.
3. Hybridraster
Eigenschaften:
- Kombination aus AM- und FM-Raster.
- Großflächige Bereiche nutzen AM-Raster, feine Details und Schattenpartien setzen auf FM-Raster.
- Optimale Balance zwischen Detailtreue und gleichmäßigen Farbverläufen.
Vorteile:
- Weniger Moiré-Risiko als beim reinen AM-Raster.
- Gute Wiedergabe feiner Details ohne die Nachteile des FM-Rasters.
- Verbesserte Druckstabilität und bessere Druckergebnisse auf verschiedenen Materialien.
Nachteile:
- Aufwändiger in der Druckvorstufe.
- Nicht jede Druckmaschine oder RIP-Software unterstützt Hybridraster.
Anwendung:
- Hochwertige Printprodukte wie Luxusverpackungen, Fotodrucke, Kunstbücher.
- Druckaufträge, die sowohl feine Details als auch gleichmäßige Flächen beinhalten.
Wann solltest du welches Raster verwenden?
Rastertyp | Beste Wahl für | Nicht geeignet für |
---|---|---|
AM-Raster | Offsetdruck, Magazin- und Broschürendruck, großflächige Bilder mit sanften Farbverläufen | Sehr feine Details, schwierige Materialien |
FM-Raster | Hochauflösende Drucke, Kunstwerke, Sicherheitsdruck | Homogene Flächen, Standard-Offsetproduktion |
Hybridraster | Hochwertige Printprodukte, Mischformen aus Bildern und feinen Details | Einfache, kostengünstige Druckaufträge |
Fazit
Das richtige Druckraster kann den entscheidenden Unterschied in der Druckqualität ausmachen. Während AM-Raster für die meisten Standarddruckaufträge ausreicht, bietet das FM-Raster eine lösungsorientierte Alternative für feine Details und schwierige Materialien. Hybridraster kombinieren das Beste aus beiden Welten und eignen sich für anspruchsvolle Druckprojekte. Die Wahl des richtigen Rasters hängt also stark vom gewünschten Endergebnis und dem Druckverfahren ab.
Hast du noch Fragen?
Falls du Hilfe bei der Wahl des passenden Rasters oder bei der Druckvorbereitung benötigst, melde dich gerne! Ich berate dich zu den optimalen Druckeinstellungen für dein Projekt.
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FAQ
Was ist der Hauptunterschied zwischen AM- und FM-Raster?
AM-Raster verwendet gleichmäßig verteilte Punkte mit variierender Größe, während FM-Raster unterschiedlich verteilte, gleich große Punkte nutzt.
Wann ist ein FM-Raster besser als ein AM-Raster?
Wenn feine Details oder komplexe Texturen gefragt sind, z. B. bei Kunstdrucken oder Banknoten.
Sind Hybridraster auf allen Druckmaschinen einsetzbar?
Nein, sie erfordern spezielle Rastertechnologien und eine moderne RIP-Software.
Kann ich das Raster in meiner Druckdatei selbst festlegen?
Das Raster wird in der Druckvorstufe oder direkt in der RIP-Software des Druckdienstleisters eingestellt.
Welche Rastertechnik sollte ich für Verpackungen nutzen?
Hybridraster sind oft ideal, da sie sowohl feine Details als auch homogene Flächen optimal wiedergeben.